Buchmessen
Shownotes
Kein Lesungshonorar, aber dafür Barrieren, rechte Verlage und Erkältungsviren gratis – warum tun wir uns so einen Buchmessen-Besuch eigentlich an? In der allerersten Live-Podcast-Aufnahme von „Literarisch, Solidarisch“ sprechen wir gemeinsam mit Simoné Goldschmidt-Lechner und Cécil Joyce Röski über Honorare, Sicherheit und Barrierefreiheit. Wer kann (nicht) und wer muss eigentlich zur Buchmesse? Und wie könnte die wichtigste Veranstaltungsform der Buchbranche in einer besseren, solidarischen Welt aussehen?
„Messer, Zungen" von Simoné Goldschmidt-Lechner
Zum vorbestellen: „Ich kann dich noch sehen (an diesen Tagen)“
„Poussi“ von Cécil Joyce Röski
Erwähntes
Erklärung zur Buchmesse 2023 von Koschka Linkerhand
Jasmina Kuhnkes Statement zur Frankfurter Buchmesse
Zara hat ein Buch geschrieben! Zaras Debüt „Phytopia Plus"
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Redaktion: Dara Brexendorf, Zara Zerbe Schnitt: Zara Zerbe Mix: Chris Wacker
Transkript anzeigen
Dara: literarisch solidarisch. ein Podcast Experiment
Dara: Hallo und herzlich willkommen zu unserer allerersten Live Podcast Folge und eigentlich auch erst der sechsten Folge insgesamt, die wir aufnehmen von unserem Podcast literarisch solidarisch. Wir haben letztes Jahr im November angefangen, uns Gedanken zu machen zum Literaturbetrieb. Wie solidarisch ist er eigentlich?
Wie können wir ihn noch solidarischer gestalten und haben uns immer wieder Gäste eingeladen, die mit uns ihre Erfahrungen austauschen und auch überlegen, was man so anders machen könnte. Und an dieser Stelle erst mal vielen, vielen Dank an Verlage gegen Rechts und vor allem an Toni. die [00: 01:00] uns hier auf diese Bühne gebracht hat und damit übergebe ich auch einmal an dich, damit du was zur Verlage gegen die Rechts erzählst,
Toni: ja, geht auch ganz schnell Verlage gegen rechts ist eben ein Aktionsbündnis, es gibt ja 2016 und es befasst sich mit der.
Toni: ja verstärken Präsenz von rechten Verlagen auf der Messe und wie wir damit umgehen wollen und was wir dem entgegensetzen können. Und das ist ein offenes Bündnis. Da können alle Menschen mitmachen, die irgendwas mit Buch zu tun haben, also völlig erinnern Autor, Übersetzer, in etc. wir kriegen von der Messe super cooler so veranstaltungs Slots gestellt, also danke dafür und hoffentlich geht das weiter so und die können wir eben mit coolen Inhalten füllen, unter anderem mit diesem super coolen Podcast.
Es gibt dann auch noch ganz viele weitere Veranstaltungen im Programm. Das könnt Ihr euch dann nachher hier mitnehmen oder Auf Instagram schauen Verlage gegen Rechts genau, die aktuelle Kampagne heißt[00: 02:00]
Es gibt dann auch noch ganz viele weitere Veranstaltungen im Programm. Das könnt Ihr euch dann nachher hier mitnehmen oder Auf Instagram schauen Verlage gegen Rechts genau, die aktuelle Kampagne heißt[00: Bücher, die wissen, wo sie stehen, nämlich ganz links im Regal. Okay, ja dann gebe ich zurück an euch, wünsche euch eine supertolle Veranstaltung und euch auch eine schöne Veranstaltung.
Dara: ja, danke genau, nehmt euch doch einfach später mal einen Flyer mit, also wir sind auf einer Buchmesse und es bietet sich natürlich an, heute über Buchmessen zu sprechen, einmal vorab wir gestalten den Podcast. zu viert, sind, also erst mal grüsser an Maline Kotetzki und Hatice Acikgöz, die alles ins Leben gerufen hat. Wir sind heute zu zweit als moderationsteam da.
Ich stelle es einmal Zara Zerbe vor. Zara Zerbe ist Autorin aus Kiel und auf dieser Buchmesse mit ihrem Debüt Roman Phytopia Plus unterwegs. der diesen Monat im Verbrecher Verlag erschienen ist. Und Zara und ich kennen uns aber auch aus Kiel [00: 03:00] vom Schnipsel Magazin ein Literaturmagazin, das wir in Kiel zusammen gestalten,
Zara: ganz genau, und ich stelle euch meinen wunderbaren Coors Dara B rexedorf vor Dara ist ihr seid wahrscheinlich nicht überrascht Schriftstellerin aus Kiel.
Zara: Man kennt sie auch aus Zeitschriften wie das Narr zum Beispiel, und sie hat ein ganz wunderbares Sukultur Heft aus der Grünen Reihe geschrieben Restwärme und kleiner Werbeblock Wir lesen heute Abend auch noch zusammen bei B Books and Biers aus unseren Sukultur Heften vor Genau das ist Dara, und ich mache gleich weiter mit Personen Vorstellungen.
Oder habe ich irgendwas vergessen? Nee, habe ich, glaube ich, nicht genau, wir haben zwei wunderbare Gästinnen dabei, Ich fange an mit Cécil Joyce, Röski, 1994 in Schleswig Holstein geboren, am Literaturinstitut in Leipzig studiert und hier geblieben oder genau Er lebt in Leipzig, hat das Drehbuch für die Arte Serie Haus Kummerfeld mitgeschrieben und dafür gerade den Grimme Preis bekommen.[00: 04:00]
Oder habe ich irgendwas vergessen? Nee, habe ich, glaube ich, nicht genau, wir haben zwei wunderbare Gästinnen dabei, Ich fange an mit Cécil Joyce, Röski, 1994 in Schleswig Holstein geboren, am Literaturinstitut in Leipzig studiert und hier geblieben oder genau Er lebt in Leipzig, hat das Drehbuch für die Arte Serie Haus Kummerfeld mitgeschrieben und dafür gerade den Grimme Preis bekommen.[00: Das ist ein Applaus wert für mich und das sind, glaube ich, auch News. Dein Debüt Roman Poussi, Letztes Jahr erschienen ist auf der Longlist des Pop Literaturpreis für Magic, Pop und Ewigkeit. Das hat mich so gefreut, das zu lesen schön, dass du da bist.
Dara: Ich mache direkt mal weiter und möchte euch gern Simoné Goldschmidt-Lechner vorstellen, auch aus dem Norden angereist aus Hamburg.
Simoné ist Autorin Übersetzerin, macht aber auch Podcasts, hat auch einen eigenen Youtube-kanal mit dem Thema Dark Academia genau und gibt unter anderem auch das Literaturmagazin Process*in mit heraus. 2022 ist ihr die Debüt Messer, Zungen bei Matthes und Seitz erschienen. Und auf dieser Buchmesse bist du ja unter anderem auch mit dem Kollektiv Roman Wir kommen unterwegs vom Liquid Center, [00: 05:00] und Siéone interessiert sich für Fandom Horror aus Post Migra Perspektive, Sprache in Videospielen und sprachlich experimentelles Willkommen.
Zara: ja genau, Bilder haben ja angekündigt wir sprechen über Buchmessen und ich stelle mal die Behauptung in den Raum Ihr habt beide das Kapitel die Büro Mann auf der Buchmesse einmal durch die Promo Schleife schleifen schon durchgespielt ist das richtig?
Cécil: Ja, genau, ja, letztes Jahr einmal mit meinem Debüt Roman hier für mehrere Veranstaltungen ja
Zara: eben nur dieses
Cécil: Jahr sozusagen.
Simoné: Ich hab das gar nicht gut gemacht und war gar nicht auf dem Buchmessen nach meinem Debüt Roman. Also nachdem er rausgekommen ist, tatsächlich,
Zara: ja, das ist, da können wir auf jeden Fall später noch drüber reden oder vielleicht sogar jetzt gleich, und wir haben uns gedacht So ihr habt ja quasi noch ein ganzes [00:06:00] Schriftstellerleben vor euch und in dem Kontext Wollt ihr oder müsst ihr hier sein auf der Buchmesse?
Simoné: also so eine Mischung aus beidem wollen, weil wir also, weil ich zumindest da immer Menschen treffe, die ich sonst nur aus dem Internet kenne, und das ist dann sehr gut, aber alles andere ist schon tendenziell ein bisschen anstrengend, und die Messe denkt ja viele Aspekte nicht mit, und darüber reden wir jetzt auch gleich noch mal ein bisschen genauer.
Cécil: ja genau, bei mir ist das auch so, also ich find es schon schön, hier Leute zu treffen und auch Veranstaltungen zu haben, aber es ist einfach sehr viel und ich kann mich auf jeden Fall nicht mehrere Tage aufhalten, weil es einfach zu laut und zu hell.
Dara: dann gehen wir direkt mal rein, weil wir uns auch vorgenommen haben, in diesem Podcast immer die unangenehmen Fragen zu stellen. Wärt ihr bereit, über Finanzen [00:07:00] und Honorare zu sprechen mit okay, ich fang mal bei dir an, weil ich nämlich letztes Jahr auch gesehen habe, dass du auf Instagram dazu was gepostet hast, wollt ihr vielleicht einmal erzählen, wie es als Autorinnen hier auf der Buchmesse ist mit Bezahlungen oder ob man sich das überhaupt auch leisten kann, hier zu sein.
Cécil: Also bei mir war es so, dass ich letztes Jahr mehrere Veranstaltungen hatte. Wobei man auch sagen muss Manche Veranstaltungen waren auch ohne Leseart, aber es gab auch eine Lesung, bei der ich war, und ich habe für keine der Veranstaltungen irgendeine Form von Honorar bekommen, und das hieß für mich, dass ich eigentlich an drei Tagen Veranstaltungen hatte, also schon drei Tage Arbeit, weil ich muss mich ja auch vorbereiten und so weiter und habe halt keinen Center mit verdient und dann?
Ich wusste das vorher nicht und hatte den Verlag dann gefragt, nachdem ich die Anfragen bekommen habe, wie viel Honorar ich bekomme für die [00: 08:00] Veranstalter und meinte Ah nee. Autorinnen werden traditionell nicht bezahlt auf der Buchmesse. Ja, das war dann die Aussage, und das hat mich ziemlich schockiert, weil ich irgendwie dachte, dass ja, dass man bezahlt wird, also crazy genau und deswegen habe ich danach auch was bei Instagram gepostet und es gibt ja auch mehrere Autorinnen, die später auch sich darüber beschwert haben und Artikel geschrieben haben.
Ich wusste das vorher nicht und hatte den Verlag dann gefragt, nachdem ich die Anfragen bekommen habe, wie viel Honorar ich bekomme für die [00: Und genau also das bin ja nicht nur ich genau.
Zara: ja zum beispiel koshka linkerhand war das ja also das war zumindest die erste äußerung, die ich von ihr mitbekommen habe, die dann quasi spektakulär öffentlich lesungen abgesagt hat, mit der begründung, dass sie nicht bezahlt wird und sich das nicht leisten kann.
Zara: Und ich hatte halt so den eindruck, dass das so voll der krasse Tabubruch ist was meint ihr, warum ist das so ein Tabubruch? Oder war
Simoné: also? In Deutschland spricht man traditionell nicht so gern über Geld. Würde ich sagen einfach, grundsätzlich oder beziehungsweise wenn, [00:09:00] dann nur wenn es einem sehr gut geht damit und das ist ja einfach für die meisten Autorinnen nicht so es gibt verschwindend geringe Anzahl an Autorinnen, die vom Schreiben leben können wahrscheinlich haben also wir müssten dann wahrscheinlich alle so romantic Bücher schreiben da, da sieht es wahrscheinlich ein bisschen besser aus, vielleicht mache ich das auch noch.
Simoné: Aber ansonsten ist es ja einfach so, dass wir sehr wenig darüber reden und das ist ja auch immer, wir werden ja reingegeben in so einen Konkurrenzdruck, also wie viel wird verkauft, wer kommt wann in die zweite Auflage, wer ist wie populär, wie viele Auftritte gibt es dann auf der Messe und so weiter. Und dem kann man sich entziehen.
Also ich habe mich ja entschieden von Anfang an, dass ich mich da entziehe. Aber es bedeutet auch, dass man auf sehr viel verzichten muss. Klar also zum Beispiel davon, den Lebensunterhalt verdienen zu können und das heißt, dass es mindestens eine andere Person geben muss, die dann [00: 10:00] so eine Stabilität, eine finanzielle reinbringen muss oder man selbst macht das, indem man eben Nebenjobs hat
Cécil: und das ist halt auch nicht transparent.
Cécil: Also ich kann mir auch nicht vorstellen, dass so Super Fame Leute hier kein Honorar bekommen. Also ich glaube, das sind dann halt vor allem kleinere Autorinnen und vielleicht wahrscheinlich auch Debüt Autorinnen, die dann traditionell nicht bezahlt werden. Genau also, es ist überhaupt nicht einsehbar, wer hier irgendwie welche Honorare für die Auftritte bekommt.
Dara: Also wir haben uns auch schon gefragt. Wahrscheinlich sind ja auch also viele, viele Leute nicht nur Autorinnen, sondern auch viele Leute, die hier so arbeiten, bekommen sehr sehr wenig Geld, weil es einfach nicht da ist so aber also du glaubst nicht, es wäre schon eine Verbesserung, wenn man einfach darüber sprechen würde und nicht davon ausgeht, dass man die Arbeit umsonst macht, sondern dass man von vornherein auch darüber spricht und auch mit anderen darüber sprechen würde, würde es
Cécil: schon etwas verändern.
Ja total, weil ich glaube, da spielt auch eine [00: 11:00] große Scham mit rein genau dieses wenn man drüber spricht okay, ich krieg kein Geld, dann schwingt auch irgendwie so was mit wie okay, ich bin wahrscheinlich nicht so erfolgreich wie andere, die Geld bekommen und dann? ja offenbart man sich so ein bisschen, aber ich denke, dass es den meisten Autorinnen so geht, dass da eine gewisse Scham ist, darüber zu sprechen, auch zum Beispiel Wie hat sich der Roman verkauft?
Ja total, weil ich glaube, da spielt auch eine [00: Also wir beide haben das glaube ich beide bei Instagram gepostet, dass unsere Rom Mann sich nicht gut verkauft haben, und das ist mir auch total schwer gefallen, aber Ich weiß halt auch von vielen anderen Autorinnen, dass sie nicht mehr auf Instagram sind, weil immer nur ach hier der Erfolg und hier der auftritt und das und deswegen war es mir irgendwie auch wichtig bei Instagram, weil ich da eh irgendwie die ganze Zeit abhänge, dass ich dann halt auch vielleicht mal so Phasen teile, die nicht so toll sind oder halt irgendwie die Verkäufe oder so,
Simoné: ja, voll also.
Das ist ein ganz wesentlicher Aspekt und ich glaube, es ist halt auch wie in allen Künsten einfach [00: 12:00] so. dass es so eine gesellschaftliche Selbstverständlichkeit gibt, dass das so passen, ist Passion projects, die nicht unbedingt bezahlt werden müssen es reicht, von Luft und Liebe zu leben. Armer, armer Dichter, der wie heißt dieses Bild der
Zara: das heißt tatsächlich armer Poet, aber Poet und Kai Spitzweg genau, Ich hoffe, es sind wenig Kunsthistoriker in dem Publikum.
Zara: also kleine Spontan Frage, die mir gerade eingefallen ist, weil gerade das Schlagwort Instagram gefallen ist was denkt ihr denn ist Eigentlich ist die wichtigere, wichtigere und gleichzeitig schlimmere Buch Promo Plattform Instagram oder Buchmessen?
Simoné: Talk wahrscheinlich also ich bin, ich bin nicht auf Tick Tok, Deswegen lässt sich das so leicht sagen. Aber ich bin auf Instagram notorisch schlecht darin Ich habe Versuch, es jetzt ein bisschen besser zu machen, und ich [00:13:00] weiß aber auch, dass der Erfolg auf Instagram oder beziehungsweise. Die Reichweite auf Instagram dann auch zu automatischem Erfolg auf der, sagen wir mal Buchmesse und anderen Veranstaltungen führt.
Simoné: ja, aber auf Instagram hat man halt den Vorteil, dass man nicht irgendwie sehr dicht an dicht gedrängt irgendwo ist.
Cécil: Ja, ich finde auch, dass Instagram, was das angeht, zugänglicher ist. Also genau, man kann es von zu Hause machen und da die Texte schreiben und muss nicht irgendwie in diese Halle rein und genau.
Zara: genau wieder zurück zur Buchmesse. Was denkt ihr denn also wir sind halt sehr oft in diesem Podcast, so dass wir auf jeden Fall immer so die schlechten Sachen rausstellen und das ist ja auch ein bisschen unser Job, aber wir versuchen auch immer so ein bisschen was Positives reinzubringen oder halt irgendwie ein paar neue Ideen zu entwickeln.
Und was denkt ihr denn? Wie könnte ein solidarisches Bezahlmodell im Buchmessen Kontext aussehen? [00: 14:00] Also ich weiß, es ist eine große Frage, aber gibt es irgendwas, was ihr ihr euch wünschen würdet, dass es anders wäre?
Simoné: Na ja, also das das Wichtige wäre, erst mal Transparenz zu haben darüber, wer sich das leisten kann zu schreiben und was überhaupt die finanziellen Verhältnisse sind also.
Simoné: Und dann bräuchte es eben eine Solidarität unter den Autorinnen das zuzugeben und dann zu sagen ich gebe sozusagen mein Honorar ab, das ich vielleicht bekommen hätte an Leute, die das ja brauchen können, das wäre eine Möglichkeit.
Cécil: Ja und dann könnte man halt institutionell auch auf jeden Fall solidarischer sein, weil die Strukturen sind ja auch so, dass dieses Konkurrenz Bild bestehen bleibt.
Also es ist wir stehen die ganze Zeit in Konkurrenz und ich finde es manchmal auch ein bisschen viel verlangt, von Autorinnen dann miteinander solidarisch zu sein, wenn die, wenn die Strukturen sozusagen das gar nicht hergeben und gar nicht der Raum dafür da ist, und wenn also ich finde es ich habe da schon in so einem Statement für euch in so einem [00: 15:00] Video gesagt ich fände schon solidarisch, wenn einfach alle Autorinnen, die lesen auf der Buchmesse bezahlt werden würden wie auch immer das finanziert wird, also ich finde, das ist auch Veranstalter.
Also es ist wir stehen die ganze Zeit in Konkurrenz und ich finde es manchmal auch ein bisschen viel verlangt, von Autorinnen dann miteinander solidarisch zu sein, wenn die, wenn die Strukturen sozusagen das gar nicht hergeben und gar nicht der Raum dafür da ist, und wenn also ich finde es ich habe da schon in so einem Statement für euch in so einem [00: wichtig, oder das ist auch deren Aufgabe, sozusagen nicht meine Aufgabe, darauf zu achten, dass ich bezahlt werde, sondern wenn man Veranstaltungen macht. Bitte auch darauf achten, dass die Leute bezahlt werden. Das wäre cool und solidarisch, ja
Simoné: im gleichzeitigem Wissen darum, weil ich ja auch selbst veranstaltet habe, wie unglaublich schwierig das ist und wie man sich da auch selbst krass ausbeutet sehr häufig.
Zara: Ja, ich glaube Dara und ich wissen auch wovon wir reden. Wir geben seit zehn Jahren ein Literaturmagazin ohne Finanzierung raus.
Cécil: Ja
Zara: gut, aber das ist ja auch mal ein
Cécil: Unterschied als jetzt die Messe ja rascher wirtschaft irgendwie
Zara: ja ja eben also ich meine das ist ja für die stadt leipzig ist das ja auch ein riesen wirtschaftsfaktor also allein das was die hotels hier verdienen an dieser Messe, da haben wir uns doch gefragt wie auf einer skala von eins bis zehn wie froh bist [00:16:00] du, dass du dir keine Unterkunft hier holen musst.
Zara: Jahrzehnten, da wir uns auch wir haben auch darüber nachgedacht, ob es irgendwie strategische Modelle wären, dass man so Zweitwohnsitz in Frankfurt oder Leipzig automatisch haben kann. Einfach
Dara: ja, wir haben vorhin auch mal überlegt, was man machen könnte, weil auf der anderen Seite haben wir auch gedacht genau, eigentlich wäre es natürlich toll, wenn alle bezahlt werden und wenn manchmal die Gelder aber alle nicht da sind. ist es auch cool, wenn man also wenn viele viele Leute hier lesen können, dann immer die Frage Kann man überhaupt alle bezahlen?
Dara: Und wir haben dann vorhin auch darüber nachgedacht, ob man so einen Soli Topf einrichten könnte oder so, was dann natürlich auch wieder mit Transparenz zu tun hat, genau, wer welches Geld daraus bekommt. Aber dass eben Autorinnen nicht ihre Auftritte hier absagen müssen, weil sie es sich nicht leisten können,
Zara: wollen wir zum nächsten [00:17:00] Kapitel.
Zara: genau, wir haben uns noch überlegt, also dass man überhaupt bezahlt wird ist natürlich eine Barriere, die man erst mal überwinden muss, aber so für ne ich stelle die Frage mal andersrum was würdet ihr denn sagen, wer kann es sich sozusagen gesundheitlich überhaupt leisten hierher zu kommen, oder was seht ihr da für Barrieren, die es geben könnte?
Zara: oder auch gerne schon beantworten, wenn es euch einfällt, was welche Barrieren könnten wegfallen und was wäre dann besser, wenn man drei Fragen in
Simoné: einer
Zara: Sorry
Simoné: also ich meine, das betrifft mich ja, ich habe ja eine chronische Erkrankung und ich muss einfach sehr viele Sachen vorab überlegen also ich muss immer einen Tag vorher anreisen, egal wo ich hinreise, dann muss ich immer in Begleitung kommen, das bedeutet ich bezahle nicht nur für mich.
Ticket, Unterkunft und so weiter. Sondern eben auch für die Begleitung, die dann mitkommt, [00: 18:00] und diese Sachen könnten ja einfach gestellt werden, aber das ist, das ist natürlich nicht so, und es ist natürlich so. Wenn ich das aber angebe wenn ich so was wie ein Exzess Rider vorher reingehe, dann ist es unwahrscheinlicher, dass ich eingeladen werde, weil ich werde dadurch natürlich doppelt so teuer und das das hat dann auch wiederum was mit Solidarität zu tun.
Ticket, Unterkunft und so weiter. Sondern eben auch für die Begleitung, die dann mitkommt, [00: die Messe hier ist natürlich super voll. Das ist für neuro divergent mit ganz schrecklich also alle menschen die die irgendwie, denen das zu laut ist oder zu hell oder so das ist, das ist überhaupt nicht gut, man kann sich überhaupt keinen freiraum schaffen, es ist auch nicht gut für Leute quasi die irgendwie eine Einschränkung haben und eine sichtbare Behinderung oder mit dem Rollstuhl unterwegs sind und das das habe ich auch tatsächlich sehr selten gesehen auf der Messe.
Und da muss man auch wieder betonen, dass Menschen mit Behinderung und die meisten Behinderungen werden ja im Verlauf des Lebens erworben die sind, mit denen wird man ja nicht geboren. [00: 19:00] Das ist die größte Minderheit, die es gibt, weltweit und das ist die, für die die wenigsten barrierefreien Optionen sozusagen geschaffen werden.
Und da muss man auch wieder betonen, dass Menschen mit Behinderung und die meisten Behinderungen werden ja im Verlauf des Lebens erworben die sind, mit denen wird man ja nicht geboren. [00: Und es ist ja auch nicht so, dass das nur Menschen mit Behinderungen und kranke Menschen betrifft das betrifft ja auch einfach Menschen. die älter sind und dass auch das wird nicht mitgedacht.
Cécil: Ja, und das ist ja auch noch mal der Unterschied zwischen Besucherinnen und Leuten, die sozusagen Veranstaltungen machen.
Da kann man bestimmt auch noch unterschiedliche Bedürfnisse abdecken. Ich weiß gar nicht, also ich bin gar nicht informiert, inwieweit die Messe da sozusagen schon dran ist. Also wenn ich jetzt hier durchgegangen bin, war es sehr hell und laut und sehr eng. Aber genau was natürlich irgendwie auch noch Zugänglichkeit wir sind ja auch Verlage gegen rechts, wenn hier eben recht rechte Verlage sind, dann ist es halt auch nicht [00: 20:00] zugänglich für viele Menschen und da gibt es auch Autoren, die ihre Auftritte schon abgesagt haben oder ihre ihre Teilnahme und das ist auch ein Aspekt von Zugänglichkeit.
Da kann man bestimmt auch noch unterschiedliche Bedürfnisse abdecken. Ich weiß gar nicht, also ich bin gar nicht informiert, inwieweit die Messe da sozusagen schon dran ist. Also wenn ich jetzt hier durchgegangen bin, war es sehr hell und laut und sehr eng. Aber genau was natürlich irgendwie auch noch Zugänglichkeit wir sind ja auch Verlage gegen rechts, wenn hier eben recht rechte Verlage sind, dann ist es halt auch nicht [00: wenn einfach bestimmte Autorinnen sich hier nicht sicher fühlen.
Zara: Dazu haben wir auch Fragen vorbereitet. Auf das Thema wären wir gleich noch gekommen. Also uns ist halt zum Beispiel jetzt auch bei der Recherche vorher aufgefallen. Also, um noch mal ganz kurz auf Barrierefreiheit zurückzukommen, dass es irgendwie gar nicht so einfach war auf der Website also es gab doch relativ viele Informationen zu Barrierefreiheit Aspekten auf der Website, aber irgendwie waren sie nicht.
Zara: Also ich klicke mich halt immer so von links nach rechts durch und sie waren nicht oben links und ich habe da irgendwie gedacht, dass es ja eigentlich das erste ist, was ich nachgucken wollen würde, und ja, also so die Ich weiß nicht, du hattest noch geguckt, welche Maßnahme es so gab. Ja,
Dara: also es gibt auf jeden Fall Maßnahmen, Es ist eben Erde, es gibt barrierefreie oder barrierearme [00:21:00] Toiletten, man kann sich Rollstühle ausleihen, und es gibt auch Gebärdendolmetscher, die werden sich kostenfrei buchen kann tatsächlich in der Glashalle.
Dara: Aber ja, es geht wahrscheinlich immer noch mehr und ja, habt ihr Ideen, was man sonst noch so machen könnte, auch was die Reizüberflutung zum Beispiel angeht.
Cécil: Mir ist jetzt gerade noch was anderes eingefallen, wenn ich daran denke, dass ich letztes Jahr eben diese drei Tage hier gearbeitet habe, ohne Honorar zu haben.
Cécil: Das nimmt mir ja auch die, also das nimmt man ja auch viel Energie weg, weil ich habe das eben auch mit der mit der Reiz und dann kann ich also theoretisch müsste ich für für meine finanzielle Lage müsste ich dann hinten dran oder vorne noch Lohn arbeiten und die Kraft habe ich dann aber gar nicht und das ist also dann habe ich einfach auch finanzielle Nachteile.
Cécil: Genau das ist mir jetzt gerade noch so eingefallen.
Zara: Ja, ich
Cécil: habe mir
Zara: tatsächlich auch ich habe noch einen Brotjob und ich musste mir Urlaub nehmen, um hier zu [00:22:00] arbeiten. Du ja! Einwurf nebenbei
Simoné: Ja, ich glaube, wenn es um Disability geht, dann wäre das, was auf jeden Fall passieren müsste dass das angeboten wird, direkt beim Ticket bestellen.
Simoné: weil es häufig auch einfach eine Hemmschwelle ist zu sagen Ok, ich brauche zusätzliche Sachen und das ist das ist die eine Sache, und dann, dass das halt auch tatsächlich akzeptiert wird, dass das dann die harten Grenzen sind und bestimmte Sachen dann nicht so gut funktionieren, weil auch häufig ist dann doch die Erwartung, dass man über diese Grenze doch hinweg gehen kann, irgendwie.
Cécil: ja und vielleicht darüber hinaus Ich weiß jetzt nicht genau, was das sein könnte, aber dass dieses also, das spricht ja auch bestimmte Typen von Menschen an, dass man halt auf die Bühne geht und dass man sich präsentiert und möglichst keck und lustig und irgendwie sympathisch wirkt [00:23:00] und dass da vielleicht auch die die ruhigeren, die die introvertierten oder vielleicht auch einfach behinderten Menschen mitgedacht werden.
Cécil: Bei so Präsentation von von Literatur, weil eigentlich Literatur ist ja eigentlich ziemlich leise so, wenn wir jetzt mal von der Buchmesse weggehen und irgendwie widerspricht sich das manchmal so für mich, wenn ich an diesen Schreibprozess denke, in dem ich so sehr bei mir bin, alles sehr ruhig ist und ich irgendwie so eine klare Tagesstruktur habe und sobald das Buch draußen ist.
Cécil: werde ich irgendwie so reingeworfen in so ja Scheinwerfer wirklich so, dass ich so Sternchen sehe, und ich meine, das ist natürlich gut, dass ich eine Plattform bekommen habe. So ist es immer. Das ist auch bei mir so mit Scham verbunden, dass ich dann so Ach ja, ach du beschwerst dich irgendwie, dass du eingeladen wirst, so natürlich beschwere ich mich nicht, dass ich eingeladen werde, aber ich finde es schon.
Ich verspüre schon persönlichen Druck, dass ich da so abliefern muss, dann immer, und dass ich mich [00: 24:00] möglichst sympathisch und cool präsentieren muss, damit Leute mein Buch kaufen oder irgendwie keine Ahnung Leute über mich berichten genau. Was ist das, was ist cool, keine Ahnung.
Zara: Ja, ja, aber wir haben tatsächlich auf dem Weg hier zur Halle noch darüber geredet.
Zara: Also das war sowohl in der Literatur als auch in der Wissenschaft Du sitzt Ewigkeiten am Schreibtisch, und gerade an dem Punkt, wo du ganz kurz davor warst, dich in einen Einzeller zurück, zuentwickeln, kommunikativ und alles Mögliche wirst du dann so auf die Bühne gezerrt, und ja, genau musst du performen.
Zara: Ich habe auch schon gedacht, dass es irgendwie so ein bisschen so Rampensau Privileg gibt. also, das ist auf jeden Fall. Ich gehörte zu den Leuten, die zum Beispiel das ganz okay können, und ich denke also, mir war das lange nicht bewusst, dass es irgendwie auch nicht selbstverständlich ist. Und ja,
Simoné: total also es ist überhaupt nicht gemacht für Leute, die auch einfach Angst haben zu lesen vor Leuten, und dass es nicht viel selbstverständlicher ist, dass es eine Möglichkeit gibt, wie du gerade gesagt hast, [00:25:00] dass für die vielleicht auch gelesen wird oder performt wird, also für die mit.
Dara: dass jemand anderes kommt und für die Leute performt. Ja,
Simoné: wir haben das ja alle nicht gelernt, also wir wir verformen ja unsere texte so gut es geht und manche von uns können das halt einfach sehr viel besser als andere Leute und ich denke mir bei manchen Personen die so richtig gute Bücher geschrieben haben, die aber halt einfach nicht so Performerin sind, dass sie mega im Nachteil sind und das total unfair ist natürlich.
Dara: gibt es denn eigentlich hier irgendwo eine Ecke, die ein bisschen ruhiger ist? Hab ich mir vorhin gefallen.
Zara: Frage für eine Freundin also vorhin waren wir nebenan, kurz bevor da eine Veranstaltung losgegangen ist, da war es okay, aber da war es auch. Erst kurz nach zehn muss man dazu sagen genau, wir haben auch gerade noch so jetzt bis Klos sich alle Sachen, die wir auf dem Weg hierher besprochen haben.
aber, falls jemand von der [00: 26:00] Buchmesse zuhört Vorschlag Stille Stunde von 18 bis 19 Uhr. Für alle, denen sonst so laut ist, könnt ihr weitergeben an die Veranstaltungs Leitung
Cécil: ja, und vielleicht auch behaupten also. was ich von so kleineren Veranstaltungen bei Leipzig in Leipzig kenne, die Zugänglichkeit schaffen wollen, dass man irgendwie zumindest anbietet zu sagen Okay, wenn ihr besondere Bedürfnisse habt, oder wenn, wenn irgendwas fehlt oder hier an diese Stelle oder an diese Person könnte euch wenden allein das wäre ja schon irgendwie total hilfreich, wenn es eine Person gäbe, die dafür zuständig ist.
Zara: Ja, wir haben auch noch gedacht Hat die Buchmesse eigentlich ein Awareness Team? Nächster Vorschlag an die Programmgestaltung
Simoné: Denke schon, also es gibt auf jeden Fall ein Awareness Team. Ich erinnere mich, dass es da irgendeine Telefonnummer gab, zu finden ist.
Zara: Ich glaube, ich bin so ein bisschen verwöhnt.
Fast von [00: 27:00] in Kiel gibt es auf jeden Fall mittlerweile so ein Stadt übergreifendes O Team, das man als lila Westen erkennt. Das ist eine total super Sache, und seitdem bin ich immer so ein bisschen drauf gepolt, dass ich nach Leuten in lila Westen gucke. aber die sind ja gar nicht überall einer.
Simoné: Ja, nein, nicht ich hab nur das Mikro Chance
Hatice: Ja,
Dara: ich habe mich auch gefragt. Also natürlich ist es das Besondere, auch dass, dass es diese Präsenzveranstaltungen gibt, wo sich alle treffen können und ja, auch das Schöne daran, dass wir alle hier sind. Aber ob es auch noch so viele Hybrid Formate vielleicht auch noch was wären, um es mehreren Leuten zugänglich zu machen, was für Format Hybrid Formate online gibt es vielleicht auch, Aber
Simoné: ich glaube, das lohnt sich einfach immer finanziell.
Für die Veranstalter nicht, weil es dann doch immer wenige Leute sind. die davon Bescheid wissen. Ja, [00: 28:00] aber ich glaube das eine Ding, das wir halt einfach lösen könnten, schon mal wäre, dass es keine rechte Verlage auf der Buchmesse gibt.
Zara: Das ist eine gute Überleitung, weil das wäre nämlich auch unser nächster Punkt.
Zara: Ich habe allerdings meine Karteikarten durcheinander gebracht, genau, also, du hattest den Punkt ja schon angesprochen, aber ich würde einfach noch mal die Frage stellen Fühlt ihr euch hier sicher?
Cécil: also aus verschiedenen Aspekten. Eher nicht. Also ne also ähm genau nicht nur wegen der rechten Verlage, auch wegen wegen Zugänglichkeit und so weiter.
Cécil: Wenn hier irgendwas wäre, fühle ich mich eigentlich nicht sicher.
Simoné: Ja also es ist tatsächlich eine Überlegung. Ich hatte auch bei diesem Podcast jetzt wo ich so war ah, ich stehe ja jetzt schon auf so und so vielen Listen. auf wie viel Listen wer stehe ich dann, wenn ich jetzt an einem Podcast teilnehme, wo es explizit auch gegen rechte Strukturen geht [00:29:00] und das ist halt auch eine Sache, die Unsicherheit auslöst.
Simoné: Aber ja,
Zara: ich weiß, ehrlich also, wir haben so ein bisschen recherchiert, vorher also. ich habe also ich glaube 2018 gab es ja 16 60 ja genau da gabs ja ne ich meine also wir haben ja was was haben wir vorher recherchiert? Zu rechten Verlagen auf der Buchmesse sind es sind jetzt also zumindest so die an Verlag und sowas habe ich nicht im Aussteller Verzeichnis gefunden, aber wir haben vorher Instagram Recherche.
zugespielt bekommen und selber ein bisschen betrieben. Also dass es so ein paar Esoterik Aussteller gibt, die so ja ein bisschen bisschen, also so antisemitische Verschwörungstheorie Bücher verkaufen und und wir haben uns da [00: 30:00] überlegt. Also das ist ja irgendwie so ein bisschen. Die Haltung dahinter, so ja Alles, was irgendwie nicht strafrechtlich relevant ist, darf ausgestellt werden.
zugespielt bekommen und selber ein bisschen betrieben. Also dass es so ein paar Esoterik Aussteller gibt, die so ja ein bisschen bisschen, also so antisemitische Verschwörungstheorie Bücher verkaufen und und wir haben uns da [00: Und wir haben uns überlegt, die Frage zu stellen Warum ist es eigentlich so wichtig, dass ein Veranstalter eigentlich dann oder vielleicht eine Haltung haben
Cécil: könnte? Also es ist halt wichtig, einfach Haltung zu zeigen und das ist ja ganz oft ist ja die. das Argument so Ja, wir wollen uns nicht auf eine Seite schlagen, Aber indem man sich auf keine Seite schlägt und dieser Aussteller hier lässt, schlägt man sich ja auch auf eine Seite, also das nicht agieren, da bezieht man ja auch Stellung, und ich finde das einfach.
fadenscheinig fällt mir jetzt das Wort ein ich weiß nicht, ob das lustig ist, ich finde es halt irgendwie nicht so authentisch, wenn man wenn man dann einfach sagt ach ja, wir wollen hier halt irgendwie allen die Chance geben und außerdem ist es ja auch also die VeranstalterInnen können ja entscheiden wen sie [00: 31:00] hier wen sie hier haben und wen nicht, weil sie sind ja jetzt nicht das Parlament oder so.
fadenscheinig fällt mir jetzt das Wort ein ich weiß nicht, ob das lustig ist, ich finde es halt irgendwie nicht so authentisch, wenn man wenn man dann einfach sagt ach ja, wir wollen hier halt irgendwie allen die Chance geben und außerdem ist es ja auch also die VeranstalterInnen können ja entscheiden wen sie [00: Das finde ich auch immer noch wichtig.
Simoné: Und das führt natürlich auch automatisch zu Ausschluss von bestimmten Personen und das ist einfach wirklich so Wenn man über die Buchmesse schlendert, sind einfach sehr wenige Personen auf Cala sehr wenige schwarze Personen hier unterwegs und das ist natürlich auch ein Sicherheits für andere Personen auf keine andere schwarze Person.
Simoné: die sich überlegen, auch irgendwo hinzufahren. Wo es mehr Menschen gibt, mit denen man sich im Fall der Fälle verbünden kann, weil wenn irgendetwas passiert, sind natürlich die diese Personen, die unmittelbar Betroffenen das ist, das spielt auch eine Rolle.
Zara: Ja, ja, eben, also, es ist ja auch irgendwie so. Also ich mein der prominenteste Fall, würde ich sagen, ist ja Frankfurter Buchmesse und Jasmina Kun sag völlig zu Recht ihre Messe Teilnahme ab wegen der rechten Verlage, die ich glaube sogar relativ nah an ihrem Verlag stand oder wo sie eigentlich einen Auftritt hatte.
und [00: 32:00] wir wissen ja eigentlich, dass die Buchmesse so das wichtigste Promotour ist. Wenn du gerade einen Roman draußen hast. Und wenn es halt Leute aus ohnehin schon marginalisierten Gruppen ausschließt, dann also am Ende des Tages, werden so halt auch Leute daran gehindert, einfach ihren Job zu machen ja.
Simoné: und man sendet damit natürlich auch ein Zeichen, dass, dass schwarze Menschen Personen auf nicht sicher sind, oder in Bezug auf diese Esoterik Verlage, die du gerade genannt hast, dass dann eben jüdische Menschen nicht sicher sind, und das macht natürlich auch etwas mit der Haltung, mit der man dann hingeht, und das ist immer so eine abwägungssache ich ich gehe dann.
Simoné: vielleicht trotzdem aus verschiedenen Gründen. Hier zum Beispiel bin ich, weil ich genau darüber sprechen kann und sagen kann, dass das sich verändern kann, weil ich glaube, nämlich auch daran, dass sich das verändern kann. Das ist eben auch noch einmal ganz wichtig zu sagen Ja,
Zara: traditionell ändert man ja Sachen dadurch, dass man darüber spricht [00:33:00]
Cécil: Ja, genau, und dann ist es halt auch die Frage, weil man könnte ja eigentlich auch sagen aus Solidarität könnten quasi alle Autorinnen.
Cécil: wir kommen nicht, aber das geht dann wieder aus finanzieller Sicht für viele Leute also dadurch wird Solidarität auch irgendwie so ein bisschen untergraben, weil man sich sehr genau überlegen muss, wie kann ich mir das leisten? Und gleichzeitig fühle ich mich nicht sicher. Gleichzeitig möchte ich mich solidarisch mit anderen Autorinnen zeigen.
Cécil: Ich finde, es ist echt, also ich finde das muss aus Veranstalter Sicht gelöst werden und nicht von unten sozusagen.
Dara: Ja, wir hatten eben auch noch mal, natürlich, wir sind im Verlage gegen rechts hier, die ja ganz viel gemacht haben, aber es ist auch wieder eine zivilgesellschaftliche Geschichte, die aber auch schon wieder ganz viel bewirkt hat.
Und auf der anderen Seite haben wir uns aber auch eben gefragt Müsste es nicht von der anderen Seite die Rahmenbedingungen überhaupt geschaffen werden und das überhaupt ernst genommen werden, Weil das nicht zu machen, heißt ja auch, dass man, [00: 34:00] dass man die Themen wie Rassismus zum Beispiel auch gar nicht erst ernst nimmt.
Und auf der anderen Seite haben wir uns aber auch eben gefragt Müsste es nicht von der anderen Seite die Rahmenbedingungen überhaupt geschaffen werden und das überhaupt ernst genommen werden, Weil das nicht zu machen, heißt ja auch, dass man, [00: weil es eben eine Gefahr bedeutet, So,
Cécil: ja, es ist halt immer gleich. Sobald man irgendwas also gegen rechte Verlage oder auch rechte Akteurinnen sagt, ist es halt sehr schnell, vor allem aus Veranstalter Sicht so kein Sprechverbot wir wollen kein Sprechverbot und ich mein Sprechverbot jetzt in Bayern mit, mit dem, mit dem Gender verbieten also.
Cécil: genau das ist einfach so eine rechte Rhetorik, die dann immer wieder aufploppt und die dann auch von der von der Messe oder von den VeranstalterInnen auch aufgenommen wird. Also es wird dann einfach so nachgeplappert und irgendwie ja ist halt nicht so hand und fuß, es ist einfach kein sprecher boot und dann schnell so und dann dann liegt es halt an an an Verbindungen wie Verlage gegen rechts oder von von Menschen, die marginalisiert sind, sich dagegen auszusprechen.
Simoné: und [00:35:00] wir wissen aus der Geschichte, dass diese Art von Eise Politik nicht funktioniert. Also das ist ja genau das was ja rechte Akteure erinnern wollen ist ja diese Art von diskurs verschiebung, für die ist es ja hilfreich, egal unter welchen Umständen hier auf der Messe zu sein und wenn wir uns dann dazu positionieren, mitsprechen und so weiter, kann das eben nur so oder uns so weit gehen.
Simoné: Und deswegen müsste sich da vom Veranstalter innen Seite etwas bewegen, und gleichzeitig ist es natürlich auch ein Privileg auch aus betroffenen Positionen, auch als Veranstalter. Ich kann mir vorstellen, dass es auch in bestimmten Bereichen bestimmten Städten sehr schwierig ist zu sagen Okay, wir positionieren uns da ganz klar und deutlich, weil das ja auch einfach eine Gefährdung bedeuten kann, und das ist eben auch ein sehr komplexes, ineinander verzahntes System.
was aber auch von Betroffenen, die zum Beispiel eine sehr große Plattform haben, teilweise auch selbst nicht gesehen wird, weil [00: 36:00] als das war, mit Jasmina Kun zum Beispiel als Beispiel, dann war ja so Ja, wenn ihr auf die Buchmesse fahrt, war ja in dem Jahr ganz stark, dann alliiert ihr euch automatisch mit rechten Verlagen und ihr stellt Euch also ihr nehmt eine anti schwarze Position ein.
was aber auch von Betroffenen, die zum Beispiel eine sehr große Plattform haben, teilweise auch selbst nicht gesehen wird, weil [00: und ich hatte sehr viele schwarze Freundinnen, die dann trotzdem gefahren sind oder fahren mussten, weil es ihr Debüt war und die einfach nicht so berühmt waren wie Jasmina Kunkel. Und das auch nicht ihnen verübelt werden kann, denke ich
Zara: Ja, ja, es ist auch irgendwie immer so schwierig, da irgendwie irgendwas richtig zu machen.
Zara: Ich denke, es ist schon einfach richtig. vernünftig Stellung zu beziehen. Was mir nämlich jetzt auch irgendwie zwischendurch noch eingefallen ist, eine Sache, die mich persönlich immer wahnsinnig ärgert ist wenn halt irgendwie so halt so man sagt, so sollen die hier wirklich auftreten, Schrägstrich ausstellen und so und dann ist es immer so.
Ja aber das ist ja demokratisch, das muss dann ja also so Demokratie als so ein Schein [00: 37:00] Totschlagargument ist immer so glaube ich, der falsche Weg.
Simoné: Ja, also es ist immer die Frage, ob das dann wirklich auch demokratisch ist. Ja, ja, exakt weil ja, das sind ja die Positionen, die die Demokratie in dem Sinne auch abschaffen wollen.
Zara: Ich glaube, das war ein gutes. Wir segeln so langsam Richtung Ausgang dieses Live Podcasts hin. Schluss, Schlusswort nicht ganz Schlusswort. Aber wir haben noch eine. schlussfrage. Ähm
Zara: genau, ich habe irgendwann mal im podcast gelernt, dass man immer das klose was man gerade macht ich habe meine kärtchen komplett durcheinandergeworfen, aber wir würden gerne von euch wissen wenn ihr eine buchmesse gestalten würdet wenn ihr alles alleine entscheiden dürftet und unbegrenzt ressourcen hättet sowohl energie als auch geld was würdet ihr machen?
Also quasi buchmessen sims mit Gaat.[00: 38:00]
Cécil: Mir ist jetzt tatsächlich parallel noch ein anderer Punkt eingefallen, Deswegen wusste ich gut Ist das jetzt doof, wenn ich nein, nein, nein, gar nicht, das ist super. Genau das war das ist mir gerade noch eingefallen, ich habe ja hier am Literaturinstitut studiert und habe während des Studiums war ich mal mobile Kasse auf der Messe.
Cécil: Das sind die Leute, die hier rumlaufen mit den, mit den Kassen und die Abrechnung für die für die Stände machen, und das habe ich gemacht und für den Mindestlohn, und ich wurde sehr schlecht behandelt, ich wurde teilweise von den Verlegern muss ich sagen Er wurde gepfiffen, wie so ein Hündchen wirklich.
Und wenn ich mich hingesetzt habe, haben die sich beschwert beim Supervisor und ja, es war ganz schrecklich und damals war ich so so, so irgendwie. nicht sozusagen irgendwie so eine. So eine Kasse und das kommt dann auch noch [00: 39:00] dazu, dass diese auf der Messe die Arbeiterinnen auch schlecht behandelt werden, zumindest ist das meine Erfahrung an dieser ganz an diesem prekären Job der mobilen Kasse.
Und wenn ich mich hingesetzt habe, haben die sich beschwert beim Supervisor und ja, es war ganz schrecklich und damals war ich so so, so irgendwie. nicht sozusagen irgendwie so eine. So eine Kasse und das kommt dann auch noch [00: Ich weiß nicht, wie das mittlerweile ist, aber damals war es halt einfach sehr prekär und da wurde ich aber mit Mindestlohn bezahlt, wenigstens. Und als ich dann sozusagen das Privileg hatte, hier auf der Buchmesse zu lesen als Autorin habe ich halt kein Center mit verdient, und ich finde das irgendwie so eine.
Und wenn ich mich hingesetzt habe, haben die sich beschwert beim Supervisor und ja, es war ganz schrecklich und damals war ich so so, so irgendwie. nicht sozusagen irgendwie so eine. So eine Kasse und das kommt dann auch noch [00: gute Anekdote, um irgendwie diese Strukturen aufzuzeigen Genau das ist mir jetzt gerade noch eingefallen.
Simoné: Ja was, was hättest du denn gern für eine Buchmesse Struktur? Also, ich glaube als erstes, was ich in Leipzig sehr gut finde, ist, dass die Manga Messe und die Buchmesse gleichzeitig stattfindet, weil ich sehr gerne auch zur Manga-messe rüber gehe und gerne diese Grenze auch mehr aufbrechen möchte zwischen dem, was gemeinhin als ernster und was als Unterhaltungsliteratur gilt.
Das finde ich sehr gut, das würde ich also [00: 40:00] beibehalten, das ist eine Sache. ich würde die Menschen, die Menschen fragen nach einem accessibility writer, also ob sie einen haben, genau also die Bedürfnisse abfragen, anstatt zu schauen, dass die Menschen mit ihren Bedürfnissen auf mich zukommen, weil das eben eine zusätzliche Hürde aufmacht ein Bezahlsystem nach finanziellen Möglichkeiten und eben auch ein gerechtes Bezahlsystem für Autorinnen auch vielleicht.
Das finde ich sehr gut, das würde ich also [00: aus Solidarität mit anderen Autoren, dass das, was mir jetzt einfällt,
Cécil: ja und vielleicht auch wirklich Förderung von Nicht Netzwerken im Sinne von kapitalistischen Netzwerken, sondern eher Netzwerken im solidarischen Sinne, dass man vielleicht Räume schafft, wo sich Autorinnen verbinden können, wo man vielleicht solidarisch miteinander Zeit verbringen kann oder sich auch irgendwie.
neue Verbindungen auftun können, um eine Allianz [00: 41:00] auszubilden. Von den Autorinnen Das könnte ich mir auch sehr gut vorstellen was ich auch sehr gut finde, wäre ein Ruheraum, dass es irgendwo einen Raum gäbe, wo man sich reinlegen kann zwischendurch. Ich hatte das auf jeden Fall letztes Jahr, dass ich irgendwie das Gefühl hatte, es gab nicht so richtig einen Rückzugsort, und ich musste wenn ich auf der Messe bin, muss ich halt mir die volle Dröhnung geben, dann auch, und ich hatte da auf jeden Fall einen Tag, wo ich da auch sehr an meine Grenzen gekommen bin.
neue Verbindungen auftun können, um eine Allianz [00: deswegen fände ich es auch sehr gut, wenn es da irgendwie so Strukturen gäbe oder halt genau die Bedürfnisse abgefragt werden würden, aber ich glaube so ein Ruheraum, von dem würden auch viele Leute profitieren. Also ich glaube das bin ich nur ich genau und ich weiß nicht ja mit den lichtern könnte man auf jeden fall auch was machen.
Also ich finde es echt sehr hell, aber ich bin ja auch so, ich sag glaub ich irgendwie ein bisschen TuS Tool. zu cool for school aus, weil ich hier mit Sonnenbrille durchgelaufen bin und so Lederjacke, aber eigentlich war es mir nur zu hell. Genau, also weniger Licht, vielleicht irgendwelche vielleicht wirklich so eine ruhige [00: 42:00] Stunde oder vielleicht auch mehrere ruhige Stunden.
Also ich finde es echt sehr hell, aber ich bin ja auch so, ich sag glaub ich irgendwie ein bisschen TuS Tool. zu cool for school aus, weil ich hier mit Sonnenbrille durchgelaufen bin und so Lederjacke, aber eigentlich war es mir nur zu hell. Genau, also weniger Licht, vielleicht irgendwelche vielleicht wirklich so eine ruhige [00: Das könnte ich mir sehr wirklich halt so sagen, also das, was ich auch so schön finde an der Buchmesse, das eine Mal jetzt oder das? zwei Mal, wenn ich jetzt da bin und irgendwie Leute treffe, die ich sonst aus dem Internet kenne und man irgendwie über solidarische Strukturen spricht, dass man wirklich zusammenkommen kann, und das kann ja auch von der Messe aus und auch von den Verlagen vielleicht mehr noch gepusht werden.
Also ich finde es echt sehr hell, aber ich bin ja auch so, ich sag glaub ich irgendwie ein bisschen TuS Tool. zu cool for school aus, weil ich hier mit Sonnenbrille durchgelaufen bin und so Lederjacke, aber eigentlich war es mir nur zu hell. Genau, also weniger Licht, vielleicht irgendwelche vielleicht wirklich so eine ruhige [00: Also, das ist da auch nicht dieses Genie hoch pushen, was es halt viel gibt von den paar Leuten, die halt gerade den Film abbekommen, sondern auch, dass es einfach so eine breite Förderung von solidarischen Strukturen geben könnte.
Simoné: Ja, und und so Wasser, das man bekommt, wenn man so durchläuft und Sitzplätze, viel mehr Sitzplätze, wo sich die Leute zwischendurch hinsetzen können.
Dara: Ja, ich habe auch zu dem, was du gerade gesagt hast, noch gedacht, vielleicht Strukturen schaffen, dass man sich mehr als Kolleginnen begreift, als eine [00:43:00] Konkurrenzsituation zu schaffen.
Cécil: ja, und manchmal wollen Leute das auch nicht. Also ich hatte auch schon die Situation, dass ich sozusagen mich solidarisch vereinen wollte und die andere Person war eher so Nö, ich seh das hier sportlich und das muss man halt dann auch.
Cécil: Also da kann man dann auch nichts machen, also für die die es wollen, sozusagen wäre es schön, wenn es da Strukturen gäbe, die die das auch begünstigen und das ist nicht so. Jetzt habe ich so ein bisschen das Gefühl solidarisch zu sein unter autorinnen ist eher so ein Kampf und eher so es ist so sehr sperrig und irgendwie viel mit Scham verbunden und es gibt nicht so richtig die Strukturen dafür und ich würde mir glaube ich, wünschen, dass es das mehr gibt, was jetzt im Einzelnen schon passiert, dass ist das halt einfach breiter.
Cécil: gibt
Simoné: und natürlich einfach keine rechten Verlage auf. Ja
Cécil: genau keine rechten Verlage, bitte
Zara: okay, ich würde sagen, wir haben alles gesagt, was wir zu dem Thema sagen können. Dank in der Zeit, da [00:44:00] könnte man sich wahrscheinlich noch viel länger darüber auslassen, aber Tempo fugit, wie der Lateiner sagen würde, der ich nicht bin, also danke, dass ihr damals sehr großen Dank an die Verlage gegen rechts, dass wir eingeladen wurden, vielleicht noch zwei Takte zu literarisch solidarisch Ihr findet uns in regelmäßigen Abständen auf der Podcast Plattform eurer Wahl.
Zara: Man kann uns bei Steady unterstützen, das verlinken wir, wenn wir diese Folge veröffentlichen, in den Shownotes. und genau Danke da fürs mit Moderieren.
Dara: Danke, Zara, danke Simoné, danke Cécil und natürlich danke an euch, dass Ihr hier wart und hier seid und wir wünschen euch noch eine schöne solidarische Buchmesse danke schön und viel Spaß bei Black Storys
Cécil: Danke schön auch für die Moderation.[00:45:00]
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